Was sind Förderkreise?

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Warum gibt es Förderkreise (FK)?

Die sieben deutschen Förderkreise setzen sich für weltweite Solidarität und soziale Gerechtigkeit ein. Sie leisten entwicklungspolitische Bildungsarbeit und bieten die Möglichkeit, sich ehrenamtlich zu engagieren.

Kapital und Klima ist wie Trump und Greta

Kapital und Klima ist wie Trump und Greta

Vortrag Professor Klein14. November 2019

Expertenrunde diskutiert die Anforderungen an Gesellschaft und Politik für mehr Nachhaltige Geldanlagen

Der dritte Abend der Fair Finance Week stand unter dem Titel „Kapital entdeckt Klima“. Den Vortrag dazu hielt Prof. Dr. Christian Klein vom Lehrstuhl Corporat Finance an der Universität Kassel. Er meinte zu Einstieg: „Kapital und Klima, das sei wie Trump und Greta. Wie Eisbär und Erderwärmung oder Porsche und Geschwindigkeitsbegrenzung.“

In einer repräsentativen Umfrage hätte die Hälfte der Befragten angegeben, dass sie klassisch investieren und nicht an Nachhaltigen Anlagen interessiert sind. Ein Viertel hat jedoch betont, sie wären an Nachhaltigkeitskriterien sehr interessiert, sie hätten bisher aber nicht entsprechend investiert. Als Gründe dafür würden regelmäßig drei Argumente eingebracht: 1. Die Bank hätte dafür keine Angebote gemacht. 2. Man fühle sich zu wenig informiert 3. Die Rendite wäre niedriger in diesen Anlageformen. Während Klein mit Verweis auf unzählige Studien und Meta-Studien die dritte These al eindeutig falsch erklärte, sah er deutlichen Handlungsbedarf bei der Kommunikation zwischen Banken und Kunden. Er höre immer wieder, dass die Kunden nachhaltige Anlageformen suchten, dass die Bankberater aber erklärten, dass sie nur 1x im Jahr danach gefragt würden. Er lud daher alle Bankkunden ein, ihre Banken in die Verantwortung zu nehmen und mit Fragen zu nerven.

Ein weiteres Problem sah Klein darin, dass Nachhaltigkeit mit individuellen Werten verknüpft ist und nur schwer gemeinsame Kriterien gefunden werden: „Für die Kirchen, die als erstes Ausschlusskriterien definierten, waren dies Alkohol, Tabak und Pornographie. Bei den Studierenden kommen diese Kriterien nie.“ Bei Umfangen in der breiten Gesellschaft läge der Fokus auf Umweltschäden, Kinderarbeit und Waffen.

Das Podiumsgespräch griff diese Impulse auf und war sich einig, dass es eine Definition von Nachhaltigkeit brauche. Diese führe einerseits zu mehr Transparenz und andererseits würde es mehr Verbindlichkeit herstellen. Für Institutionelle Anleger sei Nachhaltigkeit mittlerweile ein wesentlicher Aspekt der Geldanlage, erklärte von der Ingo Speich von DEKA Investment. Treiber sei dabei häufig das Risikomanagement. Dem gegenüber vertrat Berenike Wiener aus dem Nachhaltigkeitsbereich der Evangelischen Bank die Auffassung, dass Nachhaltigkeit mehr eine innere Haltung sei. Prof. Dr. Klaus-Michael Ahrend erklärte dazu, dass es bei der Geldanlage wie in der allgemeinen Motivationstheorie immer um intrinsische und extrinsische Motivation gehe, um die eigenen Werte und um Regulation und Anreize. Hier gäbe es auch für den Gesetzgeber viele Möglichkeiten steuernd einzugreifen.

Heinz-Thomas Striegler, Finanzdezernent der Evangelischen Kirche von Hessen-Nassau, beschrieb, dass die Kirche Ausschlusskriterien nutze gegenüber Institutionen, mit deren Gewinnen sie als Kirche nichts zu tun haben möchten. Wichtiger sei ihm jedoch der Engagement-Ansatz, bei dem ein Investor bewusst mit dem Unternehmen in einen Dialog tritt und damit Transformationsprozesse mitgestaltet.  So kann ein Anleger bei einem Immobilienfonds fragen, ob es ein Green Building Fonds ist und ob er für Wohnimmobilien Sozialklauseln enthält oder einen Fonds auswählen, der von einer Organisation wie Brot für die Welt begleitet wird.

Es gäbe dicke Bretter zu bohren, fasste Wiener schließlich zusammen und zitierte damit unwissend das Fazit des Eröffnungsabends: Einerseits sind die Gesetzgeber gefragt, Rahmen, Definitionen und Anreize zu schaffen, andererseits muss aus der Gesellschaft die Forderung nach Nachhaltigkeit in der Geldanlage immer wieder eingebracht werden.

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