Die Frage nach dem Wachstum in der Diskussion

Ergänzt wurden diese beiden Positionen von Dr. Kai Eicker Wolf, Referatsleiter Wirtschaftspolitik beim DGB, von Prof. Dr. Sascha Liebermann von der Alanus Hochschule und Udo Philipps, Berater und Aufsichtsrat der Triodosbank. So plädiert Dr. Wolf dafür, Wachstum differenziert zu betrachten und ein Wachstum in Infrastruktur, Pflege und Bildung anzustreben. Ähnlich äußerte sich Philipp mit seiner Forderung, dass bestimmte Sektoren wachsen dürften, andere dagegen nicht: „Die Finanzbranche darf nicht wachsen“. Vielmehr bräuchte es ein Trennbankensystem und eine Transaktionssteuer und zwar nicht erst 2030, sondern umgehend.

Eine Grundlage für ein anderes Wirtschaften stellte Prof. Liebermann mit dem bedingungslosen Grundeinkommen dar. Vielen Menschen mache ihre Arbeit Spaß, sie würden diese auch mit einem  Grundeinkommen nicht aufgeben,  aber es könnte Freiräume schaffen, für andere Konzepte und für grundsätzliche Fragen nach der Definition von Wohlstand.

„Wir werden heute Abend die Fragen des Wachstums nicht abschließend beantworten könnten“, so das Resümee des Moderators Florian Koss, Leiter Kommunikation der Triodos-Bank. Aber die angeregten Diskussionen haben gezeigt, dass zu dieser Problematik noch viel Bedarf an Argumenten und Abwägungen besteht.